
SCHICKSALSSCHLÄGE KÖNNEN JEDEN TREFFEN
Wenn ein Mensch erkrankt, verunfallt oder einen geliebten Menschen verliert, ändert sich das Leben. Schlagartig. Trauer, Ängste und Unsicherheit prägen den Alltag. Tausend Fragen stellen sich. Es scheint, als wäre man allein. Genau dann kommen Peers zum Einsatz. Menschen, die ein (ähnliches) Schicksal erlebt haben und aus eigener Erfahrung wissen, wie sich die Situation anfühlt und was helfen könnte. Peers reichen die Hand, wenn Betroffene ihre Orientierung verloren haben, begleiten sie durch schwere Zeiten und geben Halt und Hoffnung.
Peers unterscheiden sich bezüglich ihrer Betroffenheit. Neu Erblindete lassen sich von erfahrenen Blinden helfen. Frische Para- oder Tetraplegiker tauschen sich mit langjährigen Rollstuhlfahrenden aus. Wer einen geliebten Menschen durch Suizid verliert, findet Unterstützung bei jemandem, der ein ähnliches Schicksal durchlebt hat. Und Menschen, die eine Depression überwunden haben, sind Lichtblicke für jene, die sich noch im Dunkeln befinden. Der Einsatzbereich von Peers ist sehr vielseitig.
Damit frisch Betroffene von erfahrenen Mitmenschen gecoacht werden können, werden Peers vom Verein myPeer in Zusammenarbeit mit dem Coachingzentrum Olten ausgebildet.
Tätigkeitsbereiche der Peer-Arbeit
PEER
BEGLEITUNG
Die persönliche Betroffenheit macht Peers zu Experten in ihrem Bereich. Sie können sich in die Situation der Betroffenen hineinversetzen und sie mit ihrer persönlichen Erfahrung durch die Krisensituation begleiten. Das Wissen, nicht allein auf ihrem Weg zu sein, gibt Betroffenen Halt, Hoffnung und Mut.
PEER
COACHING
Jeder ist Experte, was seine Persönlichkeit betrifft. Der Peer-Coach stellt Fragen, die Selbstreflexion, innere Kraft und Ressourcen der betroffenen Person aktivieren, damit sie ihren eigenen Lösungsweg aus der Krise findet.
PEER
BERATUNG
Durch seine Betroffenheit ist ein Peer Experte auf seinem Gebiet. Wenn ein Peer Betroffene betreut und berät, bringt er sein Wissen und seine Erfahrung ein.
PEER
TRAINING
Nach einem Schicksalsschlag zurück in den Alltag zu finden, braucht Übung. Sei es, nach einem Unfall mit dem Rollstuhl klarzukommen, nach einer Krise wieder auf eigenen Beinen zu stehen (z.B. Einkaufen, Zugfahren) oder etwas Neues (Sport, Entspannungstechniken) zu lernen. Peers unterstützen, trainieren und motivieren Betroffene.
Was ein Peer nicht ist
Peer-Coaching, -Beratung, -Begleitung und -Training ist keine Therapie. Peers stellen keine Diagnosen, behandeln keine Symptome und heilen keine Wunden der Vergangenheit. Sie unterstützen Betroffene bei Selbstmanagement, Empowerment und der Verbesserung der Lebensqualität – heute für morgen.
Warum ich dich als Peer begleiten kann
Vor einigen Jahren erkrankte ich unerwartet an einem Erschöpfungszustand, die in eine Depression führte, die mein Leben auf den Kopf stellte. Ich erlebte am eigenen Leib, was es heisst, wenn man es morgens nicht mehr aus dem Bett schafft, den ganzen Tag traurig und antriebslos ist und mit Angstzuständen zu kämpfen hat. Man befindet sich im Überlebensmodus. Jeder Tag ist eine Herausforderung, die es zu bewältigen gibt, über Monate und teilweise Jahre. Nebst der Unterstützung durch meine Familie durfte ich auf die Hilfe einer Freundin zählen, die eine ähnliche Geschichte durchgemacht hatte. Sie begleitete mich durch diese Krise und machte mir bewusst, wie wertvoll es ist, Menschen an der Seite zu haben, die wissen, wovon man spricht. Sie war ein Lichtblick in der Dunkelheit.
MEINE GESCHICHTE – MEINE BETROFFENHEIT
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